Die Collagen des jungen Berliner Künstlers Enrico Nagel sorgen international für Aufsehen. Wir trafen Enrico anlässlich der am Wochenende stattfindenden Ausstellung TWIST IN MY SOBRIETY, bei der seine neuen Arbeiten in den imposanten Räumlichkeiten des ehemaligen Kaufhaus Jandorf in Berlin-Mitte gezeigt werden. Seine Kunst, sein Werdegang und die Einblicke in sein Schaffen haben uns tief beeindruckt.
Schon früh hat Enrico ein Faible für künstlerisch handwerkliche Tätigkeiten. Er genießt die Präzision, stellt sich Herausforderungen und hat den Anspruch, ständig Neues zu schaffen und zu kreieren. Druck von Außen, lässt der humorvolle Künstler von sich abprallen, denn: “ Druck schränkt mich künstlerisch ein und lässt sich nicht mit meiner Vorstellung von Freiheit und individueller Gestaltung vereinbaren.“ Den Entschluss, selbständig zu arbeiten, hat er schnell gefasst, denn nur so kann er sich hundertprozentig seinem künstlerischen Schaffen widmen.
In seinem Atelier in der Rosenthaler Straße in Berlin Mitte hält er sich die meiste Zeit auf. Mit wachen Augen lässt er sich unaufhörlich inspirieren vom Alltäglichen, von Dingen, über die er stolpert, von Dingen, die Ihn umgeben. Dabei spielt auch die Lage seines Arbeitsortes eine große Rolle für den zurückhaltenden, zielstrebigen Künstler. Denn er weiß genau was er will. Inspirationsquelle sind Menschen, Ausschnitte aus Beauty-, Fashion- und Lifestylemagazinen und das alles lässt er zu einem großen neuen Gesamtbild verschmelzen. Das braucht Zeit: “Alles muss sich harmonisch zusammenfügen. Dann entsteht ein neues Ganzes, das in nichts mehr mit dem zu tun hat, was es einmal war.”
Enrico hat ein Auge für Schönheit die einen in ihren Bann zieht und er ist vielseitig. In der Ausstellung TWIST IN MY SOBRIETY zeigt er neben weiteren Künstlern ab Freitag Auszüge seiner Arbeiten. “Ich zeige meine Fotografien, das ist eine andere Facette von mir”, sagt er voller Vorfreude. Die Reihe von Bildern die er in der Ausstellung präsentieren wird, trägt den Namen „Ozon“. Entstanden sind die Fotografien des Künstlers bei einem Besuch in London. Spannend wird es, wenn man erkennt, was er daraus macht. Fotografien werden zu Abzügen ihrer Selbst und Feuer züngeln an den Bildern und lassen die Atmosphäre bedrohlich wirken. Der Prozess des Brennens ist entscheidend. Was passiert mit der Fotografie? Ein neues Bild und ein neuer Eindruck entsteht, ganz wie bei seinen Collagen. Das Ganze hat nichts mehr mit dem zu tun, was er vorher einmal war. Wir können also gespannt sein und freuen uns auf das Opening, zu dem jeder Interessierte herzlich eingeladen ist.
OPENING: Freitag ab 19h, Brunnenstraße 21, Berlin-Mitte