Ach, Neonlicht, schimmerndes Neonlicht… wir sind dir verfallen, ganz besonders, seitdem wir die Jungs vom Berliner Label SYGNS in ihrem neuen Office besucht haben. Im Interview mit den drei Gründern Nils Lehnert, Max Elverfors und Anthony Genillard haben wir erfahren, welch große Handwerkskunst sich dahinter verbirgt und, warum zur Zeit scheinbar jeder stilbewusste Haushalt Neon an seiner Wand haben möchte.
Euch gibt es seit einem knappen Jahr. Wie ist die Idee entstanden, SYGNS ins Leben zu rufen?
Nils: Das kam aus einem persönlichen Bedarf heraus. Wir haben alle in Mailand studiert, kamen nach Berlin zurück und waren dabei, unsere Wohnungen einzurichten. Da fragte ich in die Runde, ob einer wisse, wo man sich Neon-Installationen fertigen lassen kann, da ich etwas für meine eigene Wand haben wollte. Keiner hatte eine Idee, an wen man sich da wenden könnte. Das war der Anfang….
Und die Nachfrage scheint riesig zu sein. Woher kommt dieses große Interesse?
Anthony: Neon-Installationen sind ein großes Thema in der internationalen Kunstszene. Daraus hat sich ein Trend für alle Lifestyle-Bereiche entwickelt.
Max: Neon-Licht vereint Nostalgie und Coolness, das gefällt. Die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten verschaffen einen zusätzlichen Anreiz. Man kann sich wunderbar den Kopf zerbrechen, welches Statement man sich an die Wand hängen möchte. Oder man sucht sich aus den DESYGNS, unseren offenen Editionen, die wir mit Künstlern und Designern gemeinsam kreieren, etwas Passendes aus.
An wen richtet sich SYGNS?
Anthony: Wir beraten Künstler, Shops, Privatleute – einfach jeden, der Interesse an Neon hat. Wir bewerten nicht, sondern stehen unseren Kunden als Dienstleister zur Seite, die das Know-how haben, was umsetzbar ist, Anregungen geben können und sich um die Umsetzung kümmern. Das Ganze ist ein vielschichtiger Prozess, in den wir uns inzwischen gut eingearbeitet haben.
Nils: Momentan sind wir ein kleines Team, wir haben im vergangenen Jahr viel erlebt und machen bisher alles selbst, angefangen bei irren nächtlichen Trips im gemieteten Lieferwagen durchs verschneite Europa, um bei Messen dabei zu sein, über das Verpacken aller Produkte, die an Kunden verschickt werden, bis hin zum Aufhängen des fertigen Objekts, wenn das gewünscht ist. Vielleicht wird das nicht immer so bleiben, aber momentan genießen wir diese große Nähe zu unseren Produkten und unseren Kunden.
Wo und vor allem wie lasst Ihr die Installationen produzieren?
Max: Viele wissen nicht, dass Neon zu fertigen ein Kunsthandwerk ist und jedes Objekt in mühevoller Handarbeit entsteht. Das große Interesse an Neon ist eine Riesenchance für diese Form der Glaskunst, die nur noch vereinzelt existiert. Wir arbeiten mit kleinen Betrieben aus Berlin und dem Berliner Umland zusammen.
Nils: Mit der großen Freude über den Zuspruch, den wir persönlich im vergangenen Jahr für unseren Service und unsere Produkte bekommen haben, geht auch das Anliegen einher, die Arbeit derer zu zeigen, die in schweißtreibender, minuziöser Handarbeit die Neon-Objekte fertigen. Ein von uns produzierter Film wird das in Kürze zeigen.