TRANSATLANTICA

22. August 2014 by in INTERVIEWS
Transatlantica Mid Century Design Berlin Vintage

Direkt am schönen Weinbergspark in Berlin-Mitte haben Verónica Martínez Balletbó und Christian Herzig vor wenigen Monaten ihre Galerie TRANSATLANTICA neu eröffnet. Ausgewählte Vintage-Objekte, größtenteils aus Übersee, aber vereinzelt auch italienische und französische Sammlerstücke findet man in den deckenhohen Regalen des hellen Showrooms. Aktuell ist ein komplettes Ensemble des Designers der New Yorker Radio City Music Hall, Norman Bel Geddes, ausgestellt. „Dem Sortiment bei Transatlantica liegen Freundschaften zu Designsammlern und –händlern in den USA und Argentinien zu Grunde, die wir seit langer Zeit pflegen“, erzählt Christian Herzig.

 

Zunächst begeisterte sich das Paar für Entwürfe aus Zeiten des Mid Century Modern, inzwischen gilt Ihre Leidenschaft insbesondere amerikanischen Entwürfen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Immer wieder reisen die beiden durch die USA auf den Spuren von Gestaltern, inspiriert von Begegnungen mit Sammlern und Händlern. „Es waren größtenteils Architekten und Designer, wie Paul Frankl, Walter von Nessen, Kem Weber oder Peter Muller-Munk, die in Berlin oder Wien ausgebildet wurden und in den 10er Jahren emigrierten, um in den USA in eigenenkleinen Shops ihre Produkte anzubieten.“,

 

„Es ist ein sehr internationaler Kiez. Die Menschen, die den Weg in unseren Laden finden, bringen meist ein großes Design-Verständnis mit“, freuen sich die beiden. Viele Objekte im Laden sind in Deutschland wenig bekannt. Das Schöne ist, dass Verónica und Christian auch die Geschichten dieser Designs kennen und sie auf diese Weise ihren Kunden und Interessierten nahebringen.

 

Im nächsten Jahr planen sie eine weitere transatlantische Kooperation: Bei einer ihrer letzten Argentinien-Reisen trafen die beiden auf einen Möbelhersteller, der alte, der vergessene argentinische Klassiker des Mid Century Designs wieder auflegt.. „In Argentinien findet man auf der Suche nach Vintage-Designmöbeln nur vereinzelte Objekte. Es gab keine Massenproduktion wie in Europa oder den USA. Es handelt sich meistens um projektbezogene Entwürfe, wie Jean Michel Frank für das Hotel LLao LLao oder Antonio Bonet für La Solana in Uruguay“, berichtet Architektin Veronica“, und erklärt weiter: „Zudem ist es eine Möglichkeit, mich in meiner Heimat, in der die wirtschaftliche Situation gerade immer schwieriger wird, zu engagieren.“