Seit etwas über einem Jahr hat Erik Zimmermann seinen Shop Vintage Galore in Berlin-Neukölln. Der kleine Laden hat sich zu einem Mekka für Liebhaber Skandinavischen Mid Century Designs entwickelt. Unzählige Lamellenlampen, Teak Möbel und viel schöne Accessoires prägen das gemütliche Erscheinungsbild des kleinen Ladens, der eine so charmante Vorgeschichte hat.
Erik Zimmermann wohnt gleich um die Ecke, in der Hobrechtstraße, als vor einigen Jahren alles beginnt. Zu dieser Zeit verkauft er Möbel über Ebay und lagert sie Zuhause. Im Erdgeschoss des Hauses sind die Büroräume einer Booking Agentur. Da man dort bereits von Eriks Möbel-Geschäften weiß, bietet man ihm an, das zum Büro gehörende Schaufenster zur Straße für seine Zwecke zu nutzen. Er installiert eine kleine Klingel neben dem Schaufenster, die ihn in seiner Wohnung alarmiert, wenn potentielle Kundschaft wartet. „Obwohl ich jedesmal aufsprang und die Treppen hinunter rannte, waren die Leute oft schon weg, wenn ich unten angekommen bin. Die meisten dachten ja, dass sich hinter dem Schaufenster ein Laden verbirgt und ahnten natürlich nicht, dass ich aus meiner Wohnung im dritten Stock kam.“
Der Wunsch nach einem eigenen Shop erfüllt sich als Erik ein kleines Ladenlokal in der Querstraße entdeckt. Dem Vermieter gefällt Eriks Vorhaben, und da das Haus gerade saniert wird, darf er den Innenraum mit gestalten. „Die Idee war am Anfang eigentlich ein noch breiteres Vintage-Sortiment anzubieten: Fahrräder, E-Gitarren, Kleidung, Möbel, Uhren. Bisher ließ sich das nicht umsetzen und es ist bei Möbeln, einigen Kleidungsstücken und Uhren geblieben“, erzählt er etwas wehmütig. Als Kind fährt Erik mit seinen Eltern oft nach Dänemark und ist heute überzeugt, dass darin der Ursprung seiner Liebe zu skandinavischem Möbel Design liegt. „Außerdem war ich selbst als kleiner Junge schon ein ziemlich nostalgischer Typ“, fügt er schmunzelnd hinzu. Erik zeigt uns sein Lieblings-Objekt: Eine Lampe von Carl Thore. „Das Zusammenspiel von Kupfer und Aluminium finde ich außergewöhnlich schön. Aber auch die Geschichte hinter dem Namen des Designers ist großartig“, schwärmt Erik. Eigentlich hieß der schwedische Architekt Sigurd Carl Thore Lindkvist und arbeitete sowohl als Designer, als auch als Vertriebsleiter für die dänische Firma Granhaga Metallindustri. Als ein potentieller Kunde auf einer Messe auf die Lampe zuging und den anwesenden Lindkvist fragte, wie der Designer dieser Lampe heiße, antwortete dieser, um nicht seinen eigenen Namen zu nennen „Carl Thore“. Unter diesen beiden Mittelnamen kennt man ihn heute und sie prägen die Namensgebung seiner Lampen.
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Alle zwei Monate fährt Erik nach Dänemark, und kommt erst zurück, wenn sein Transporter voller schöner Dinge ist. Erik macht überhaupt fast alles selbst: Neben der Beschaffung der Möbel auch Restaurierungen, seine Website, seine Visitenkarten und alles, was sonst noch anfällt. Nur seine Freundin, die Mode Stylistin ist, und ein Händchen dafür hat, Dinge schön zu arrangieren, darf das, was man hier sehen kann, mit beeinflussen. Zuhause bei Erik sieht es nicht so gestylet aus „Ich lebe mich hier aus. Zuhause hängen nur Glühbirnen an der Decke“, erzählt er lachend und fügt hinzu: „Im Laden steckt mein Herzblut. Hier bin ich die meiste Zeit und hier lebe ich mich aus.“